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1. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 30

1895 - Straßburg : Heitz
30 poltsweiler, Kanton Schnierlach, 1054 Meter über dem Meer. Ihm entströmt das Flüßchen Weiß.. 2. De r schwa'rze See, 2 km südlicher, vom weißen See durch den Reisberg getrennt, 956 Meter über dem Meer. Das von ihm ausfließende Wasser- vereinigt sich mit der Weiß. 3. Der F o rlen we ih er, 1061 Meter über dem Meer, ein früherer Sumpf, welcher in der neuesten Zeit eingedämmt wurde. Sein Name kommt von den Forlen (Föhre) her. mit denen er früher umstanden war. 4. Der Darenfee, 1044 Meter über dem.meer, in einer Verzweigung des Münsterthales. Er hat seinen Abfluß nach Münster in die Fecht. 5. Das Fischbödle, 790 Meter über dem Meer, ein künstlich angelegter kleiner See in wilder felsiger Umgebung; sein Abfluß geht in die Fecht. 6. Der B e l ch e n f e e, 986 Meter über dem Meer, am Fuße des Großen Belchen; sein Abfluß geht in die Lauch. 7. Der Sternsee, 984 Meter über dem Meer, an der Obern Bers (Kratzen), in einer Verzweigung des Masmüusterthales; sein Abfluß geht in die Doller. 8. Die Neuweiher, 825 Meter über dem Meer, unweit des Sternsees. Zwei künstlich anfgedämmte Seen in schöner Umgebung. Ihr Ausfluß geht ver- einigt mit dem des Sternsees in die Doller. . 9. Der Sewensee, 501 Meter über dem Meer, oberhalb Sewen am Hange des Welschen Belchen im Masmünsterthale; fein Abfluß geht in die Doller.

2. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 22

1895 - Straßburg : Heitz
22 Die Stadt Rappoltsweiler liegt am Eingange des Thales, am Fuße reicher Rebberge. Ueber der Stadt erheben sich die Ruinen der Schlösser Hoh-Rappolt- stein, Giersberg und St. Ulrich. Die „Drei Schlösser auf einem Berge" sind ein Wahrzeichen des Landes. Weiter im Thale am südlichen Thalrande liegt die Ruine Bilstein. 8. Das Markircher oder Leberthal, das durch die Leber bewässert wird. Sie hat ihre Quelle auf Hein nordlichen Hange des Brezouard, fließt dnrch -Markirch und ergießt sich bei-Schettstadt in die Jll. Die dieses Thal umgebenden Berge enthalten Blei-, Kupfer- und Silberadern. Die Ausbeutung derselben hat schon längst aufgehört. Die Straße vou Schlettstadt uach St. Die führt durch dieses Th'al. Am Eingang des Thales, südwest- lich von Kestenholz, erheben sich die großartigen Trümmer des Schlosses Hoh-Königsburg. 9. Das Weiler-Thal zweigt sich- bei Weilerthal von dem Leberthale ab. An der Scheide des Leber- und Weilerthales auf einem Ausläufer des Alten- berges liegt die Ruine Frankenburg. Äie das Thal umgebenden Berge enthalten Steinkohlen. Der G ie- ßen, der aus zwei'vom Wiuberg (Climont) kom- menden Bächen, dem Urbeiser und dem Steiger- Gießen, zusammenfließt, vereinigt sich oberhalb Kesten- holz mit der Leber. Ein Arm des Gießen fließt unter dem Namen Mühlbach nach Scherweiler und geht bei Ebersheim in die Jll.

3. Theil 2 - S. 206

1880 - Stuttgart : Heitz
206 Mittlere Geschichte. 3. Periode. Deutschland. sah der kleine Walther seinen Vater, sahen die Schweizer ihren Landsmann und Freund wegführen. Geßler ließ ihn auf ein Schiffchen bringen, das ihn auf die andere Seite des Sees, nach Küßnacht (ungefähr sechs Stunden) bringen sollte; er selbst fuhr mit. Als sie aber auf dem See waren, brach ein so grausammörderisches Ungewitter aus den Schlünden des Gotthardberges los, daß allen Ruderern das Herz entsank, und alle meinten, elend zu ertrinken. Denn wenn der Südwind — man nennt ihn den Föhn — sich hier in den hohen Bergen, die den See umgeben, verfängt, so kann er nicht so bald wieder heraus, fährt von Fels- wand zu Felswand und rührt den See zu ungeheuern Wogen auf. So war's auch jetzt. Da wandte sich einer der Schiffer zum Landvogt und sprach: „Ihr seht Eure und unsere Noth, o Herr, und daß wir alle am Rande des Todes schweben. Nun aber ist der Tell ein starker Mann und weiß ein Schiff zu steuern; wie? wenn wir ihn jetzt gebrauchten in der Noth?" — Da sprach der Vogt zu ihm: „Tell, getrautest du's dir wohl, uns zu helfen aus dem Sturme, wenn ich der Bande dich entledigte?" — „Ja, Herr!" war die Antwort; „mit Gottes Hülfe traue ich mir's, und helfe uns wohl von dannen." Man band ihn los; er stellte sich ans Steuerruder und leitete das Schiff zwischen den empörten Wogen. Zugleich blickte er aber seitwärts nach seiner Armbrust hin und merkte am östlichen Ufer genau herum, ob nicht ein Aufsprung sich fände zum Entspringen. Da wendete sich das Schiff am Apenberg um eine Felswand herum, von der ein Riff vorsprang in den See. Hier flehte er den Beistand Gottes an, drückte mit der ganzen Kraft der Angst das Hintertheil des Schiffes fest an die Felswand an, faßte schnell die Armbrust und schwang sich nun hoch springend auf die Platte hinauf. Das Schiff schleuderte er mit gewaltigem Fnßstoße hinter sich in den See zurück, wo es nun umhertrieb. Indessen ging es dem Landvogte besser, als er erwarten konnte. Der Sturm legte sich bald*) und das Schiff trieb bis in die Gegend von Küßnacht, wo Geßler landete. Von da gedachte er zu Lande nach Altorf zurückzukehren. Aber unterwegs ereilte ihn sein Schicksal. Als er durch den hohlen Weg, der von Küßnacht führt, ritt, traf ihn Tells Pfeil ins Herz. Leicht hätten die Ver- *) Da, wo Tell hinaussprang, steht jetzt die Tellskapelle. Nur bis hierher pflegt der Föhn so arg zu wüthen; daher hatte der Landvogt nachher auch leichteres Fahren.

4. Theil 2 - S. 324

1880 - Stuttgart : Heitz
324 Mittlere Geschichte. 3. Periode. Entdeckungen. ihre Kleider und brachten ihnen Lebensmittel in Menge. Sie gingen fast ganz nackt; die Haare waren mit einer Schnur oder mit einem Tuche aufwärts gebunden; um die Arme trugen sie Korallenschnuren und um den Hals Goldbleche. Begierig fragten die Spanier durch Zeichen, woher sie diese bekämen? Da wiesen sie nach Westen, wo ungeheure Menschenfresser wohnten. In dieser Gegend — Paria wurde sie von den Eingeborenen genannt — geriethen die Schiffe in die äußerste Gefahr. Mit fürchterlichem Brausen stürzt hier der Orinoco, einer der größten Ströme Südamerikas, ins Meer und verursacht dadurch starke Strömungen. Ihm entgegen braust das Meer und thurmhoch schlagen hier die empörten Wellen da, wo beide Wassermassen zusammenstoßen und einen furchtbaren Kampf beginnen. Hierhin gerieth jetzt Colombo. Lange schwebten die Schiffe aus den Spitzen der ungeheueren Wogen und erwarteten jeden Augenblick ihren Untergang, als ein starker Wind sie endlich glücklich aus dieser Gefahr befreite. Gern hätte Colombo sich in diesen Meeren länger verweilt, um sich zu über-zeugen, ob die ausgedehnte Küste, die er zu seiner Linken sah, wirklich festes Land sei; aber die Sorge für seine Colonie auf Haiti ließ ihm nicht länger Ruhe; doch vermuthete er aus der Größe der Flüsse, deren Mündung er gesehen hatte, daß er das feste Land entdeckt haben müsse, eine Entdeckung, die ihm unendliche Freude machte. Er segelte nun schnell vorwärts und erreichte glücklich die Südküste von Haiti. Auf dieser Insel hatte er bei seiner vorjährigen Abreise seinen Bruder Bartolomeo als seinen Vertreter zurückgelassen. Dem armen Manne war es indessen übel ergangen. Bald hatte er mit den feindseligen Indianern sich herumgeschlagen, bald die Meuterei seiner eigenen Leute bekämpfen müssen. Einer unter diesen, ein herrschsüchtiger Mensch, Namens Roldan, hatte ihm geradezu den Gehorsam aufgesagt und viele andere mißvergnügte Spanier gegen ihn aufgewiegelt. „Er wisse nicht," sprach er, „warum die edeln Spanier zwei Ausländer gehorchen sollten, die nur hier wären sie zu tyrannisiren. Er verließ Jsabella mit seiner Rotte, schwärmte im Lande umher, hetzte auch die Indianer gegen Colombo und seine Brüder auf, und brachte sie dahin, daß sie keinen Tribut mehr bezahlten. Dabei begingen die Ausrührer eine Menge von Grausamkeiten gegen die armen Eingeborenen, machten sie zu Sklaven und behandelten sie verächtlicher als das Vieh. Vergebens wandte Bartolomeo alle Mittel der Güte an, Roldan und seine Rotte zum

5. Theil 2 - S. 307

1880 - Stuttgart : Heitz
Colombo's erste Reise. 30.7 frisch in die geschwellten Segel und erfüllte die zagenden Seefahrer mit Schrecken; denn sie fürchteten gegen den Wind nicht wieder zurückfahren zu können. Da erschien ein Seevogel, der nicht weit vom Lande fliegen zu können schien. „Oh!" dachten Alle,' „nun sind wir gewiß nicht mehr weit vom Lande entfernt." Und wirklich sahen sie auch wenige Tage darauf ein großes, schönes, grünes Land vor sich liegen. Aber die Freude dauerte nicht lange; als sie näher kamen, sahen sie, daß es nichts war als dichtes Meergras, mit welchem die Oberfläche des Wassers bedeckt war; also wieder eine getäuschte Hoffnung! Vierhundert Meilen waren sie nun schon gesegelt und noch sahen sie kein Ende. Zum Glück gab ihnen Colombo eine viel kleinere Zahl an, damit sie nur nicht ganz verzagen möchten. Doch brach endlich ein allgemeines Murren aus, und Alle verlangten, zurückgeführt zu werden. Zum Glück zeigten sich wieder einige Seevögel und belebten.ihre Hoffnung wieder. Die Leute wußten nicht, daß diese Vögel Hunderte von Meilen ins Meer hineinfliegen können. Vögel verschwanden, zeigten sich und verschwanden wieder, und immer noch kein Land. Da wurde das Murren noch lauter; weder Bitten noch Drohungen halfen mehr. „Sie sähen nicht ein," meinten sie, „warum sie fern von allen bekannten Ländern hoffnungslos umhertreiben sollten, blos weil Colombo sich in den Kopf gesetzt habe, ein Land zu entdecken, das vielleicht gar nicht da sei." Zu seinem Glücke erhob sich eben ein heftiger Wind, der ihnen entgegenblies und ein Zeichen von der Nähe eines Landes sein konnte. Auch zeigten sich wieder Vögel und viele kleine Fische. Das beruhigte etwas den Zorn der Mannschaft, aber nur auf kurze Zeit. Die günstigen Zeichen verschwanden bald und nun verwandelte sich das Murren in Wuth. Sie verlangten drohend die Rückkehr und rathschlagten, ob sie nicht Colombo über Bord werfen sollten; gewiß hätten sie es auch gethan, wenn sie nur gewußt hätten, wer sie zurückführen sollte. Aber hier zeigte sich der wackere Admiral in seiner ganzen Größe. Er blieb dabei, daß er nicht umkehren werde, und beharrte aus der einmal begonnenen Fahrt. So wechselten Furcht und Hoffnung unaufhörlich ab;*) bald zeigten sich günstige Anzeichen, bald verschwanden sie wieder. Nun waren schon über 700 Meilen *) Gewöhnlich wird erzählt, die Schiffsmannschaft habe in einem erregten Aufruhr ihn zu dem Versprechen gezwungen, umzukehren, wenn man nicht in drei Tagen Land entdeckte. Aber dies ist höchst wahrscheinlich eine Fabel.

6. Theil 1 - S. 23

1880 - Stuttgart : Heitz
Aegypter. Israeliten. 23 Nach Psammetich regierte sein Sohn Nechao, welcher das Reich Israel unterwarf, besonders aber deshalb merkwürdig ist, weil er den Versuch machte, das mittelländische und das rothe Meer durch einen Kanal zu verbinden und weil er, um neue Handelsverbindungen anzuknüpfen, Afrika durch ph o enteis che Seeleute umschiffen ließ. Sein Enkel Hophra (Apries) wurde durch eine Empörung vom Throne gestoßen und der Feldherr Amasis wurde König. Dessen Sohn und Nachfolger Psammenit war der letzte der Pharaonen; er verlor in der Schlacht bei Pelusium 525 Sieg und Reich an den Perserkönig Kambyses. So mußten, obgleich unter mannigfachen Empörungen, die Aegypter das persische Joch tragen, bis Alexander der Große sie seinem großen Reiche einverleibte. 4. Israeliten. Wenn man von Aegypten über die Landenge von Suez ging, gelangte man ins Land der Israeliten, Kanaan, das gelobte Land, später Palästina genannt. In diesem Ländchen befindet sich das todte Meer, in welches der Jordan fällt. Noch zu Abrahams Zeiten war da, wo jetzt der See ist, ein fruchtbares Thal mit mehreren Städten und grünen Triften. Da aber die Einwohner von Sodom und Gomorra ruchlos waren, so ließ Gott, nach der biblischen Erzählung, die Städte und das ganze Thal untergehen. Und noch heut liegt es wie ein sichtbarer Fluch des Himmels auf dieser Gegend. Elf Meilen lang zieht sich dieser in seiner Art einzige See hin. Andere Seen stellen das Bild der Lebendigkeit dar, erheitern die Gegend, erleichtern den Verkehr der Menschen, wimmeln von Fischen und andern Wasserthieren und geben den umwachsenden Bäumen und Gräsern ein frischeres Grün. Hier von Allem das Gegentheil. Kein Fisch, kein Schalthier, kein Seegewächs gedeiht in seinen Gewässern. Die ringsum sich .erhebenden hohen Berge stellen ein grausenerregendes Bild des Todes der Natur dar. Auf ihnen wächst kein Baum, kein Gras, keine Pflanze. Eine schauerliche Wildniß! Tiefe, senkrechte Abgründe zerreißen die braunen Sandsteinberge. Nur einzelne Stellen sind des Anbaues fähig und von wenigen armen Arabern bewohnt; selten nur wird die übrige Einöde des Ufers von einem wißbegierigen Reisenden betreten. Das Wasser des Sees ist salzhaltig, und nicht selten sieht man, vorzüglich des Morgens, eine dichte

7. Theil 1 - S. 1

1880 - Stuttgart : Heitz
Alte Geschichte. Vom Anfange der Geschichte bis jrtnt Untergänge des römischen Reichs, 476 nach Christas. gtrsfe Wevioöe. Dom Anfange des Menschengeschlechts bis Lyrus, 555 vor Lhristi Geburt. •> 1 Die Vorzeit der Erde. Die ersten Menschen. Non der Entstehung der Oberfläche unseres Erdballes wissen wir nichts Sicheres. Nur so viel ist gewiß, daß die Oberfläche der Erde, ehe sie der Schauplatz der Menschengeschichte wurde, zu verschiedenen Zeiten große Veränderungen erfahren haben muß, zu denen vielleicht Millionen von Jahren erforderlich gewesen sind.*) Da die Oberfläche der Erde uraufänglich eben war, so mußte sie überall mit Meerwasser bedeckt sein, das sich erst dann in tiefere Gegenden zurückziehen konnte, als solche entstanden waren. Die Unebenheiten wurden aber ohne Zweifel theils durch die Wirkungen der Strömungen des Wassers, theils und zwar größtenteils durch vulkanische Kräfte hervorgebracht, welche den Boden hier und da hoben, und so den ursprünglichen Meeresboden theilweise zu Hügeln *) Die neueren Geologen nehmen an, daß feit der Bildung der Steinkohlen wohl eine Zeit von 8 Millionen Jahren verflossen sein mag. Weltgeschichte für Töchter. I. 16. Aufl. 1

8. Theil 1 - S. 2

1880 - Stuttgart : Heitz
2 Alte Geschichte. 1. Periode. Vorwelt. und Bergen emporsteigen ließen. Wenn wir daher auf hohen Bergen Muschellager finben, so folgt baraus nicht, daß b^ Meer diese Berge sonst bedeckt habe, fonbern wohl mehr, daß die Muscheln mit dem Boben in die Höhe gehoben worden find. Es giebt kein . Gebirge, auf welchem man nicht häufige Spuren des frühem Da-feins des Meeres entdeckte. Aber je älter die Steinarten find, desto mehr weichen die darin gefundenen Muscheln von den jetzt noch vorkommenden ab. Dabei kommen sie in solcher Menge vor, daß ganze Berge aus ihnen zu bestehen scheinen. Matt findet z. a in der Schweiz auf dem Pilatusberge am Vierwalbstäbterfee in einer Höhe von mehr als 8000 Fuß eine so ungeheure Menge von Muscheln cmfgethürmt, daß die ganze Spitze baraus besteht. Meist liegen sie hier, sehr fonberbar, familienweise beisammen und nur hier und ba wilb und ungeordnet durcheinander. Auch die Gebirge Italiens, Frankreichs, Spaniens, Deutschlands und anderer Sander Europas finb so mit Muscheln besäet, daß es leichter wäre, die Gegenden zu bezeichnen, wo sie nicht find, als die, wo sie gefunden werden. In Amerika finden sich ans den Cordilleras in einer Höhe von 15,000 Fuß Muscheln in ungeheuerer Menge. Der Boben der Antillen besteht fast nur aus versteinerten (Schal-thieren. Nach neueren mikroskopischen Untersuchungen bestehen bte Äalf; und Kreibegebirge ganz aus den Schalen kleiner Muschel: thierchen, die dem unbewaffneten Auge völlig unsichtbar finb,*) und eben so finb viele Saub- und Kieslager nichts als die Ueber-refte der Panzer kleiner, unsichtbarer Infusorien. ^ ^er noch mehr ziehen uns die Ueberreste vierfüßiger Thiere der Vorwelt an, obgleich ihre noch jetzt hier und ba aufgefunbenen Gebeine nicht so zahlreich sittb. Diese Thiere können erst entstanben fein, nachdem durch die Hebung der Gebirge das Meer gezwungen worden war, sich in feine jetzigen Grenzen zurückzuziehen. Die gefundenen Ueberreste gehören entweber ganz unbekannten Thier-geschlechtern an, von betten jetzt keine Art mehr vorhanben ist; ober solchen, die jetzt noch, aber in weit geringerer Größe, gefunden werben; ober enblich solchen, die noch jetzt vorkommen. Am merkwürbigsten sittb natürlich die Beiben ersteren Klaffen, die noch einer uns ganz fremben Vorwelt hinweisen und die stummen o^ugen bev Daseins einer Zeit finb, in welcher es zwar noch keine *) Gtne mit Kreideüberzug versehene Visitenkarte enthält viele Tausende solcher

9. Theil 1 - S. 7

1880 - Stuttgart : Heitz
Inder. 7 dann erbaute Häuser — waren der Lebensart gemäß und gingen aus ihr hervor.*) In welchem Stufengange nun die Menschen die Sprache bildeten, den Gebrauch des Feuers, die Bereitung der Speisen, die Bearbeitung des Eisens und allmälig Handwerke und Künste fanden und lernten; wie sie sich zu größeren Gemeinschaften (Stämme, Völker, Staaten) verbanden; darüber kann man Vermuthungen aufstellen, aber eine Kunde davon reicht in die Geschichte nicht herein. Wir finden in den vorhandenen Urkunden die bedeutendsten Völker von vorn herein in solchen Verhältnissen, welche über die allerersten Anfänge der Cultur hinaus sind. 2. Indien. Wir beginnen mit der Geschichte derjenigen Völker, über welche die Traditionen am weitesten zurück reichen. * Als unser deutsches Vaterland, ja ganz Europa, noch in tiefer Wildniß lag, mit dichten Wäldern bedeckt, von wilden Thieren und theils von gar keinen, *) Im I. 1854, als die schweizerischen Seen in Folge der Witterung auf einen sehr niedrigen Wasserstand gesunken waren, machte Professor Keller in Zürich die Entdeckung von Niederlassungen eines vorgeschichtlichen Volks, das seine Hütten nicht auf trockenem Bodm, sondern an seichten Uferstellen der Seen auf Pfahl werk (Pfahlbauten) errichtet hatte. Angeregt durch diese Entdeckung hat man seitdem nicht blos in der Schweiz an 200 solcher Pfahldörfer, sondern auch anderwärts, in Ober-Italien am Gardasee, in Deutschland, (Mecklenburg, Pommern) u. s. w. Spuren von Pfahlbauten entdeckt. Man war anfänglich der Meinung, dieselben gehörten lediglich der Steinperiode an, d. h. der Zeit, in welcher die Menschen ihre Werkzeuge und Waffen lediglich aus Stein herzustellen genöthigt waren; indeß fanden sich bei weiteren Forschungen Beweise, daß die Pfahlbauten in die Bronze- und Eisen-Periode hinein reichen. Uebrigens erwähnt schon Herodot der Pfahlbauten (im See Prasias in Thracien) und seine Beschreibung derselben stimmt mit.den oben erwähnten Funden überein. Er sagt z. B.: „Mitten im See stehen zusammengefügte Gerüste auf hohen Pfählen, und dahin führt vom Lande nur eine einzige Brücke und die Pfähle, auf denen die Gerüste ruhen, richteten in alten Zeiten die Bürger insgemein auf; nachher aber machten sie es also: Für jede Frau, die Einer hei- rathet, holt er drei Pfähle aus dem Gebirg und stellt sie unter; es nimmt sich aber ein Jeder viele gstotfett Es hat ein Jeder auf dem Gerüst eine Hütte, darin er lebt, und eine Fallthüre durch das Gerüst, durch die er hinunter geht in den See. Die kleinen Kinder banden sie mit einem Fuß an mit einem Seil, aus Furcht, daß sie hinunter rollten. Ihren Pferden und ihrem Lastvieh reichten sie»Fische zum Futter u. s. w."

10. Theil 1 - S. 11

1880 - Stuttgart : Heitz
Inder. 11 große Herbergen enthalten. Alles Dies ist nur ein Theil jener großen Werke; denn viel scheint bereits durch ein heftiges Erdbeben in das Meer gestürzt und von diesem begraben worden zu sein; wenigstens liegen weit in das Meer hinein große Felsenblöcke, die einst zu jenen Werken gehörten, und sieben Pagoden liegen in der Entfernung einer Meile weithin in das Meer hinein. Während die beiden äußersten längst von den Wellen bedeckt sind und nur bei niedriger Ebbe unter dem Wasser wahrgenommen werden können, erheben sich die andern, je näher dem Strande, desto höher aus dem Wasser, und nur die letzte steht ganz auf dem Trockenen, doch so, daß ihr Fuß bei hoher Fluth bespült wird. — So lange die arischen Einwanderer die Gegenden am Indus bewohnten, waren ihre hauptsächlichsten Beschäftigungen Viehzucht und Ackerbau. Ihre Religion war ein einfacher Naturdienst; an kunstlosen Altären brachten sie den Göttern, deren vornehmster Indra war, ihre Opfer. Aus dieser Zeit stammen die vier ältesten Religionsbücher, Veda's genannt; sie enthalten Hymnen und religiöse Vorschriften. Mit der Besitznahme des Gangeslandes und den durch sie verursachten Kämpfen traten die Inder in ihr heroisches Zeitalter ein, nach welchem der herrschende Priesterstand, Brahmanen oder Braminen, das Leben des Volkes durch das Gesetzbuch Manu's umgestalteten. Ueber alle Dinge waltet ein unkörperliches Wesen, das Brahma, der weltschöpferische Geist. Aus ihm sind die vier Klassen oder Kasten der Menschen hervorgegangen: die Brahmanen aus seinem Munde, die Krieger oder Kschatriya's aus seinen Armen, die Handelsleute und Ackerbauer (Wa'ißya's) aus den Hüften, endlich die dienende Kaste (Ssudra's). Diese vierte Kaste bestand aus den Nachkommen der mit den Eroberern des Landes verschmolzenen Urbevölkerung. Der Theil derselben, welcher einer Verschmelzung widerstrebt hatte, war die Klasse der für verworfen gehaltenen Paria's. Das religiöse Leben bestand aus einer unaufhörlichen Reihe von Gebräuchen, Opfern, Waschungen, Fasten und Selbstpeinigungen. Nur wer- alle Vorschriften auf's strengste erfüllte, konnte hoffen, das Ziel alles Lebens, die Wiedervereinigung mit Brahma zu erreichen. Bei der Kaste der Brahmanen verstand sich dies von selbst. Den Uebertretern drohte nach dem Tode ein qualvoller Zustand und dann die Erneuerung des Daseins als Pflanze, oder Thier, oder als Mensch einer niederen Kaste. Diese Lehre von der Seelenwanderung, sowie
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